Immer wieder versucht die Politik zu vermitteln, dass es zur derzeitigen Krisenpolitik keine
Alternative gibt, als Bankenrettungen, Schuldenbremsen, Sparen, Privatisierungen und
Liberalisierungen der Arbeitsmärkte. Geholfen hat das bisher wenig. Im Gegenteil, die
Schulden steigen und die Schere zwischen Arm und Reich geht immer mehr auseinander.
In Lateinamerika gibt es seit einigen Jahren eine Politik, die sich als Alternative zu diesem
neoliberalen Mantra versteht. So haben einige Länder ihre Schulden nicht oder nur teilw
eise zurückgezahlt, die Ausgaben für Soziales, Bildung und Infrastruktur sind gestiegen,
die Armut reduziert, sowie privatisierte Unternehmen wieder in öffentlicher Hand
genommen. Das Motto der Regierung in Ecuador ist: erst der Mensch – dann
die Banken. So ist in der Verfassung auch die Übernahme von privaten Schulden
durch die Regierung verboten.
Außerdem wurde von mehreren Ländern Lateinamerikas die Bank des Südens
gegründet sowie eine virtuelle Währung, der SUCRE eingeführt. Damit soll die
Abhängigkeit von Krediten des Internationalen Währungsfonds, sowie des Dollars
umgangen werden. Die Länder Lateinamerikas stehen im Moment mit dieser Politik
besser dar als die Länder Europas. Es gibt Wachstum und die Versorgung
der Bevölkerung hat sich verbessert.
Pedro Paez aus Ecuador, erläutert in der Veranstaltung die Ursachen der Krise
sowie die konkreten Alternativen, die auch für Europa eine Alternative darstellen
können. Jedoch entstehen Alternativen nicht von selbst, sondern die Menschen
müssen Druck ausüben und die Alternativen sichtbar machen. Die Veranstaltung
will dazu beitragen.
Pedro Paez, Ökonom, Ecuador, war Wirtschaftsminister und Präsident der
Bank des Südens, Beauftragter zur Entwicklung einer neuen
Finanzmarktarchitektur für Lateinamerika, sowie Mitglied der Stiglitz
Kommission bei der UNO.
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